Es begann so richtig mit Heiko...!

Es ist jetzt über zehn Jahre her, als ich meine erste Fallbesprechung für jemanden mit einer beginnenden Demenz und einer Trisomie 21 durchgeführt habe. Heiko aus Ilmenau stand damals im Mittelpunkt und engagiert hatten mich damals seine Eltern auf die Empfehlung einer Wohnstätte in Ilmenau hin. Sie bemerkten Veränderungen an Ihrem Sohn, auch die Werkstatt stellte neue Herausforderungen im Umgang mit Heiko fest, die dazu führen sollten, ihm zu kündigen. Schnell und plötzlich zu kündigen, für die Eltern zu schnell und zu plötzlich. Mein Auftrag lautete Aufklärung, Sensibilisierung, kämpfen für einen weiteren Verbleib von Heiko in der Werkstatt....was uns für einen kurzen Zeitraum auch gelang.

 Ich werde nie die spürbare Angst in den Augen, in der Stimme und im Verhalten der Eltern während und vor des Gespräches vergessen. Am Ende des Gespräches gab es für Tränen und Umarmung kein halten mehr! 

Vorher gab es eine erste Anfrage für ein Seminar zum Thema "Demenz bei Menschen mit geistiger Behinderung" vom Landesverband der Lebenshilfe e.V. aus Jena: "... der bisherige Dozent steht nicht mehr zur Verfügung, hat aber auch am Institut für Psychogerontologie studiert und mit ihrer Vorerfahrung..., können Sie sich das vorstellen?" Mh, das wusste ich zu dem Zeitpunkt auch nicht nicht, ich hatte ein paar  praktische Erfahrungen mit Menschen mit geistiger Behinderung,, mit Menschen mit Demenz sowieso. Eine meiner Qualitätsansprüche: "verfüge über praktische Kompetenzen, damit du es wirklich gut machen kannst", war erfüllt. Der Rest - ich wusste es nicht. Ich wollte aber unbedingt prüfen, ob ich helfen kann, und so fuhr ich in eine Wohnstätte für Menschen mit geistiger Behinderung, führte viele Gespräche, fühlte mich ein und wusste sehr schnell, dass ich an diesem Ort wertvoll sein kann! Ich fühle mich sehr verbunden durch das Vertrauen und die tiefen Erfahrungen mit den Sorgepersonen und deren Sorgesystemen! Und, ich bin dankbar, mein Wissen und meine Erfahrungen als Krankenschwester, als Sozialpädagogin und als Gerontologin für diese komplexen Bedürfnislagen nutzen und erweitern zu können.

Heute, nach den vielen Erfahrungen, bin ich mir sicher, dass die Synergien zwischen Pflege, Gerontologie, Sozialpädagogik und der Eingliederungshilfe noch immens sind. Wir haben noch richtig viel zu tun...!


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